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installationen > Le Due Forze di Taranto | Two Powers of Taranto
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Le Due Forze di Taranto
2014
Foto-Klang-installation
mit Stimme (Stefano Sibilla)
3 doppelseitige Fotoplatten, 2 Laut-sprecher. Öffentlicher Raum.

audio-loop: 8:40
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"Le Due Forze di Taranto" besteht aus drei Teilen, die die Spannungen der Stadt in Süditalien in einer ortsspezifischen Installation auf zwei Ebenen zur Sprache bringen.

Die Stadt ist eingekeilt zwischen zwei Mächten - dem Industriekomplex auf der einen Seite (Stahl- und Petroindustrie) und der Marine auf der anderen Seite (NATO-Militärhafen) - die beide seit Jahrzehnten die Luft, den Boden und das Wasser erheblich verschmutzen und den Lebensraum der Bewohner physisch einschränken. Seit einiger Zeit erhebt sich dagegen lautstarker Widerstand, der sich unabhängig von Parteien und Gewerkschaften artikuliert, jedoch in dem Dilemma steckt, zugleich gegen die Hauptarbeitgeber der Stadt zu protestieren.

Die Installation verdichtet diese politische Konstellation in ästhetischer Weise an einer Fußgängerunterführung im Zentrum der Stadt: An der Ponte Girevole - der Verbindung der Neustadt mit der Altstadt, zwischen dem Binnenmeer Mar Piccolo und dem Mare Grande - wurden 2 doppelseitige Fotoplatten über 2 Treppenabgängen angebracht. Sie repräsentieren die zwei herrschenden Mächte gegenüberstehend an der sichtbaren Oberfläche, jeweils mit einem Vertreter der Industrie wie der Marine, die jedoch mit dem Rücken zur Stadt stehen. Die Hinterseite der Fotoplatten zeigt je einen charakteristischen Abschnitt der Mauern, in die diese Stadt gezwängt ist, vom Gelände der 'Marina Militare' wie dem des Stahlwerks ILVA.

Unten in der Unterführung kommt eine dritte Kraft zur Sprache (mit eigenem Titel: "Una Terza Forza di Taranto") - repräsentiert von einem Vertreter des unabhängigen "Commitato". Im Gegensatz zu oben ist sowohl sein Gesicht zu sehen als auch seine Stimme zu hören, bleibt jedoch im Untergrund verborgen. Aus einem Interview mit ihm zu seiner persönlichen Geschichte als gebürtiger Tarantiner, als Arbeiter im Stahlwerk und als im politischen Kampf Engagierter wurde eine Sprachklangcollage gebildet, in die die Zerrissenheit zwischen Arbeit und Gesundheit, Umweltschutz und Broterwerb eingegangen ist, unterbrochen von charakteristischen Klängen (acoustic icons), die in Fieldrecording-Aufnahmen vor Ort gemacht wurden. Auf der Rückseite dieser Fotoplatte (bzw. gegenüber) ist eine der vielen zugemauerten Türen der Altstadt abgebildet - ein weiterer Typ Mauer, der in der Stadt beherrschend ist, zumindest in der näher zum Stahlwerk gelegenen Altstadt (Taranto Vecchio), wo die Häuser immer mehr verlassen, Fenster und Türen zugemauert werden.

So bilden 3 Personen wie 3 Mauern das Konzentrat der Situation der Stadt - eine konfrontative Gegenüberstellung an einem verkehrsreichen Ort, der dem Konflikt eine neue Präsenz verleiht und die Stimme des Protests wie der Veränderung wachhält.

Ausstellung
correnti seduttive
Taranto / Italien
Unterführung Ponte Girevole
März 2014

Goethe-Institut Neapel


Ausstellung
In the sound field
Errant Sound, Berlin
Juli 2017


berlin

Taranto
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