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installationen > sonic parole : video dokumentation (8:00)
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sonic parole
2008 / 2013

Akustisch animierte Videoinstallation für Medienfassaden

Erstinstallation: O2-World-Arena am Ostbahnhof Berlin
120mx12m (1440 qm), 585x60 pixel
video-loop: 6 min.
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Für das Projekt sonic parole wurden Werbebotschaften gesammelt, die mit pseudorevolutionärem Touch eine Verbesserung der Welt, eine Veränderung des Denkens, des Bewusstseins, der Lebenswelt propagieren, gepaart mit dem Aufruf zu gesteigerter Individualität, Selbstverwirklichung und Freiheit: „Just do it!“ (Nike). 40 Jahre nach den 68ern sind deren Parolen und Ikonen vom Marketing im Stile eines „radical chic“ aufgesogen worden. Die Konterfeis von Che Guevara und Karl Marx sind Werbeikonen geworden. Und was 1948 mit der Tamponwerbung „Be a rebel“ (Tampax) noch emanzipatorisch-kämpferisch wirkte, ist heute Ausdruck einer pseudorebellischen, hippen Jugendlichkeit. Selbst neuere globalisierungskritische Tendenzen wie „No Logo“ (Naomi Klein) werden umgehend in Produktmarketing umgemünzt: „Be your own brand“ (FreeSoul).

Diese Werbebotschaften werden nun als isolierte Messages wieder zurückgeworfen auf die Leinwand – die Medienfassade der O2-World in Berlin – aber ohne dass das Produkt noch genannt wird. Dabei werden sie „akustisch“ bearbeitet, indem entsprechend ihrem akustischen Wortrhythmus visuelle Transformationen des Schriftbildes entstehen. Die Botschaften lösen sich auf in ihrem eigenen Wortlaut, werden zum visuellen Ornament, und die O2-Medienfassade wird zur pseudorevolutionären Propagandamaschine, die geballt ihre durch den Markenwolf gedrehten Parolen in den öffentlichen Raum schiesst.

Die O2-World Medienfassade in Berlin ist mit 120m x 12m eine der größten in Europa, besitzt jedoch nur 585 x 60 pixel, so dass die Videoinstallation auf diese enorme Größe (Sichtdistanz) und geringe Pixelanzahl (Auflösung) angepasst entwickelt wurde. Entsprechend groß ist der Unterschied zwischen dem Originalvideo (Strichdatei) und dem erscheinenden Video an der Medienfassade.

Für jeden Ort / Projektionsmöglichkeit wird eine spezifische Version angefertigt, die das Format wie den Kontext berücksichtigt.


>> Liste der benutzten Werbeslogans samt zugehöriger Produkte/Marken

Media Facades Festival Berlin 2008
Myth and Potentials of Media Architecture + Urban Screens
18. Okt. - 3. Nov.2008
Initiiert von
Public Art Lab / International Urban Screens Association
In cooperation with
media architecture group


Gwangju Cultural Foundation
Süd-Korea, 22.8. - 11.9. 2013
Gwangju Cultural Foundation
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